Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. veröffentlicht Handbuch für Sterbe- und Trauerbegleitung

„Endlich! Reden über Leben, Sterben, Tod und Trauern – Ein Methoden-Handbuch mit Anregungen für Gespräche mit Menschen mit und ohne Behinderung

Was passiert, wenn ein Mensch stirbt? Hat man Schmerzen, wenn man stirbt? Wie fühlt sich ein Sterbender? Wie fühlen sich Hinterbliebene wenn jemand stirbt, den man liebt? Über Sterben, Tod und Trauer zu sprechen, fällt niemandem leicht, unabhängig davon, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht. Dennoch gehört das Wissen um die eigene Sterblichkeit zu unserem Leben. Dieses Wissen und die Auseinandersetzung mit dem Tod kann die verbleibende Lebenszeit positiv beeinflussen.

Der Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. hat jetzt ein praxisorientiertes Handbuch veröffentlicht. Ziel des Buches ist es, ein Gesprächsangebot für und mit Menschen mit Behinderung in Wohnhäusern und Arbeitsstätten für Menschen mit Behinderung zu gestalten. Mitarbeitenden in den Diensten und Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie der Hospiz- und Palliativarbeit dient das praxisorientierte Handbuch zur Unterstützung von Sterbe- und Trauerbegleitungen.

Die Autorin Anna Tonzer zeigt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten der Themen Sterben, Trauer und Tod auf und erleichtert den individuellen Zugang zur Auseinandersetzung mit diesem Themenfeld.

Das Handbuch ist im Rahmen des Projekts „Endlich! Reden über Leben, Sterben, Tod und Trauern – ein Gesprächs-Angebot mit Menschen mit kognitiver Behinderung gestalten“ entstanden.

In der Projektzeit, wurden Gesprächskreise mit und für Menschen mit Behinderung in Wohnhäusern und Werkstätten des Caritasverbandes gestaltet. Innerhalb der Gesprächskreise sprachen die Teilnehmenden über das Leben, das Sterben, den Tod und das Trauern. Zu Beginn der Kreise wurden Anliegen und Themenwünsche der Teilnehmenden gesammelt. Um dann ins Gespräch zu kommen, wurden Materialien in Einfacher Sprache erprobt, weiterentwickelt oder erstellt.

So finden sich im Handbuch nun z. B. Gedanken zu den verschiedensten Anfängen und Enden in unserem Leben und zu hellen und dunklen Lebenstagen. Aber auch zu Vorstellungen über das Jenseits und Ideen, wie wir Erinnerungen an verstorbene geliebte Menschen bewahren können.

„Im Verlauf der Gesprächskreise wurde immer wieder deutlich: Es ist nicht leicht, sich dem Traurigen im Leben zu stellen, sich der eigenen Verletzlichkeit und Endlichkeit auszusetzen – doch es tut irgendwie auch gut, weitet unseren Blick und macht uns stärker“, beschreibt Autorin Anna Tonzer ihre Erfahrungen während des Buchprojektes.

Das nun veröffentlichte Handbuch umfasst die gesammelten Materialien, beispielhafte Gesprächskreis-Abläufe und Druckvorlagen. „Das Handbuch soll Mut machen, über das Leben mit seinen traurigen und frohen Tagen zu sprechen“, erklärt Anna Tonzer.

Hintergrund
Das Buchprojekt wurde von der Stiftung Dr. Heinrich Dux und „Impulse Inklusion“, einer Projektförderung des Landesministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Außerdem wird das Projekt mit Caritas-Sammlungsmittel der Erzdiözese Freiburg unterstützt.

Stiftung Dr. Heinrich Dux
Die Stiftung Dr. Heinrich Dux fördert Einrichtungen der Sterbebegleitung, um dem Hospizgedanken in Freiburg und Umgebung Geltung zu verleihen. Gegründet wurde die Stiftung im Jahre 2015 unter dem Dach des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e. V.

Freiburg,  03.08.2023

Redaktion: Nora Kelm