Integration per Skateboard-Training

Freiburg. Vielfalt in Bewegung heißt das Angebot der Migrationsdienste des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e. V., das jungen Menschen durch Sport Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen soll. Die Erfahrung, dass Sport und Bewegung nicht nur Spaß und Freude machen, sondern auch Menschen verbinden und miteinander in Kontakt bringen, macht Sophia Seiler regelmäßig. Sie koordiniert ein Skateboard-Training für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Längenloh, einer Wohnanlage für Geflüchtete in Freiburg-Zähringen.

Jeden Montagnachmittag treffen sich rund 20 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 19 Jahren und aus unterschiedlichen Herkunftsländern mit ihren Skateboards und trainieren unter Anleitung miteinander. Die Idee für das Sport-Angebot entstand in der Corona-Zeit. Skateboardfahren wurde ein Trend unter Jugendlichen. Sophia Seiler griff den Trend auf und machte gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen, begeisterten Skaterinnen und Skatern ein Angebot der Migrationsdienste daraus. Die Ehrenamtlichen organisierten Projektpartner – Händler, die bereitwillig Skateboards für die geflüchteten Kinder und Jugendliche spendeten. Sie verwandeln das Gelände an der Wohnanlage Woche für Woche in einen Skatepark mit Skate-Elementen wie Mini-Rampen. Sie trainieren, begleiten und motivieren die jungen Nachwuchs-Skater. Die Kinder und Jugendlichen powern sich aus, trainieren ihre Koordination und Ausdauer. Gleichzeitig lernen sie von- und miteinander. Während die ersten Versuche auf den Skateboards noch unsicher und zaghaft waren, beobachtet Sophia Seiler mittlerweile deutliche Fortschritte und ist sich sicher: „Das sind kleine Profis mittlerweile. Aufeinander Rücksicht zu nehmen, das Geschehen umsichtig im Blick zu behalten, ist mindestens so wichtig, wie auf dem Brett stehen zu können. Wenn sich jemand verletzt, bleibt alles stehen und es wird sich zuerst um den verletzten Skater gekümmert. Gerade weil diese Punkte weit über die Fitness-Aspekte hinausgehen, ist Skateboarding ein Sport, der bemerkenswert positive Auswirkungen auf Gemeinschaften hat.“

Die Koordinatorin erlebt immer wieder, wie das gemeinsame Training das Verständnis der Kinder und Jugendlichen untereinander und zwischen den Menschen verschiedener Kulturen, die in Längenloh leben, fördert. Sie beobachtet auch Eltern, deren anfängliche Skepsis dem Sport gegenüber gewichen ist. „Für einige Eltern war es anfangs fremd, ihre Töchter Skateboard fahren zu sehen. Jetzt sind sie stolz und feuern sie beim Training an“, freut sich Sophia Seiler. Eine erstes Etappen-Ziel auf dem Weg zur Integration in die Gesellschaft ist in Längenloh erreicht. Über den Sport entwickeln die Kinder und Jugendlichen Verständnis und Toleranz füreinander.

 

Redaktion:
Nora Kelm, Pressesprecherin
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Fotos: Sophia Seiler, Ingeborg F. Lehmann