Neue Leiterin der Villa artis setzt auf Kooperation und Synergieeffekte

Heitersheim. In der Villa artis setzt ein Leitungswechsel neue Impulse. Seit dem 1. Juli hat sich Nora Esposito in die Leitungsfunktion dieses besonderen inklusiven Leuchtturmprojektes eingearbeitet. Sie trat die Nachfolge von Antoinette Majewski an, die 14 Jahre Einrichtungsleiterin war und sich jetzt voll auf das „Café Inklusiv“ in Freiburg konzentriert.

Nora Esposito ist am Hochrhein zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein aufgewachsen. Die 47-jährige Hotelfachfrau ist aber schon ihr halbes Leben in Badenweiler. Der Liebe wegen. Den Schliff holte sie sich im Hotel „Römerbad“. Dann wechselte sie zu ihrem Mann und dessen Eltern ins „Romantikhotel zur Sonne“. Die letzten Jahre managte sie den Hotelbetrieb selbständig, als Mutter dreier Kinder und Ehefrau – Multitasking erprobt. 2024 Jahr ergab sich der Verkauf des Hotels. „Ich hatte jetzt ein Sabbatjahr und habe die Familie genossen“, strahlt sie.

Dann kam die Anfrage, ob sie sich die Leitung der Villa artis mit dem Café artis und dem Franz-Köberle-Kunst- und Kulturzentrum vorstellen könnte. Sie konnte. „Wer mit Menschen umgehen kann, kann auch ein inklusives Team mit gehandicapten Beschäftigten und Mitarbeitenden führen“, sagt sie. „Ich bin trotzdem neugierig, was mich erwartet, nehme die Menschen wie sie sind und schaue, was sich entwickeln lässt.“ Ziel sei, Heitersheim etwas zurückzugeben, weil es besonders ist, in der Villa artis zu arbeiten. „Ich höre erst mal zu. Nehme Anregungen auf, versuche Kooperationen anzuregen und Synergieeffekte zu erzielen“, erklärt sie.

Nora Esposito hat Ideen, Wünsche und die Kosten im Blick. Doch sie weiß: Der Fokus bei einem Inklusions-Café liegt auf dem sozialen Aspekt. Auch der Verband mit über 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 80 Einrichtungen spricht ein Wörtchen mit. „Ich spüre überall hohe Erwartungen, dass die Villa artis wieder richtig leuchtet. Da ist es wichtig, ständig vor Ort und Ansprechpartnerin zu sein.“ Allerdings könne sie aus organisatorischen Gründen dieses Jahr die Öffnungszeiten noch nicht ausweiten, bedauert sie. „Aber ich möchte mein Wissen und Freude weitergeben. Deshalb arbeite ich mit Herzblut an Teambildung-Aktionen und neuen Angeboten.“

Am Sonntag, 28.9.2025, werden ab 12 Uhr in der Villa artis und im umliegenden Künstlerpark Werke aus inklusiven Kunstkursen ausgestellt. Entstanden sind sie in der Farbwerkstatt, der Töpferwerkstatt und im Bildhaueratelier für Menschen mit und ohne Behinderung im Franz-Köberle-Kunst- und Kulturzentrum unter der künstlerischen Leitung von Martina August. Bei einem Glas Sekt und Musik können sich Besucher einen Überblick über die vielfältigen Kunstwerke zum Thema „Schwarzwald“ verschaffen. Für den guten Ton sorgen Christoph August mit Posaune sowie die Alphornbläser Brigitte Böhni und Robert Schmidt. Brigittes Hofladenprodukte vom Belchen-Südhang ergänzen das Angebot. Zudem sind die typischen Schwarzwalduhren zu sehen, die in der Caritas Freiburg Stadt e.V. Zweigwerkstatt Markgräflerland hergestellt werden.

Die Exponate der Kunstkurse sind bis 12.10.2025 im Café artis und auf dem Künstlerpark zu sehen.

Freiburg, 22.9.2025

Text und Portraitfoto: 
Sabine Model, Freie Journalistin