Caritasverband verabschiedet Christoph Kreutz in den Ruhestand

Mehr als drei Jahrzehnte verkörperte Christoph Kreutz die Caritas in Heitersheim. Nun wurde der langjährige Leiter der Wohn- und Pflegeeinrichtungen des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e. V. mit dem Ehrenbecher der Stadt Heiterheim ausgezeichnet und in den Ruhestand verabschiedet. Dem feierlichen Abschied in der Malteserhalle ging ein Gottesdienst mit Pfarrer Martin Patz voraus.

 Heitersheim. Anlässlich seines Abschiedes in den Ruhestand wünschte sich Christoph Kreutz einen Gottesdienst. Eine Bitte, der Pfarrer Martin Patz gerne nachkam. Bewegende Lieder wie „Meine Zeit steht in deinen Händen“ und „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ spiegelten die zentralen Botschaften des Gottesdienstes wider: Dankbarkeit und Zuversicht. „Christoph Kreutz blickt mit Dankbarkeit auf einen erfüllten beruflichen Lebensweg und weiß um den Schutz Gottes, dem er sich verdankt“, so Pfarrer Martin Patz. Die Kollegin Maren Jung, Hauswirtschaftsleiterin im Friedrich-Schäfer-Haus, interpretierte mit Westerngitarre und einfühlsamen Sologesang Leonard Cohens „Hallelujah“.

Im Anschluss an den Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Bartholomäus versammelten sich die Gäste in der Malteserhalle, um Christoph Kreutz nach 33 Dienstjahren beim Caritasverband Freiburg-Stadt in den Ruhestand zu verabschieden. Den Auftakt zur feierlichen Verabschiedung gaben Pia Ihringer und Bernd Fleck auf ihren Altsaxophonen. Rainer Gantert, der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Freiburg-Stadt, begrüßte die rund 100 Gäste, darunter Familienangehörige von Christoph Kreutz, langjährige Weggefährtinnen und Wegefährten, aus der Caritas und dem Freundes- und Förderkreis der Heitersheimer Einrichtungen, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und des Gemeinderates, der Kirche sowie der befreundeten sozialen Träger.

Über all die Jahre sei Kreutz „für Anvertraute aus den Wohn- und Pflegeeinrichtungen, für Angehörige, für Mitarbeitende, für Kolleginnen und Kollegen ein Fels in der Brandung“ gewesen. In Heitersheim sei er gar ein „Sozialminister“ wie Gantert in seiner Ansprache anerkennend betonte. Er müsse nun, angesichts des Eintritts in den Ruhestand tapfer sein, doch glücklicherweise seien zahlreiche Menschen gekommen, um ihm diesen Übertritt in den neuen Lebensabschnitt zu erleichtern.

Allen voran Bürgermeister Christoph Zachow, der verkündete, der Gemeinderat habe einstimmig beschlossen, Kreutz mit dem Ehrenbecher der Stadt Heitersheim auszuzeichnen. Die zweithöchste Ehrung der Stadt Heitersheim wird Menschen verliehen, die sich in besonderer Weise um die soziale Entwicklung der Malteserstadt verdient gemacht haben. Dies sei Kreutz, der das Gesicht der Caritas in Heitersheim verkörpere und sich für Inklusion von Menschen mit Behinderung und deren individuelle Lebensgestaltung einsetze, eindrucksvoll gelungen, so Zachow in seiner Rede.

Stellvertretend für Christa Greotti, der Vorsitzenden des Freundes- und Förderkreises Haus Ulrika, die aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, richtete sich Ulla Frank mit Worten des Dankes und der Anerkennung an Kreutz und die Gäste: „Die Mitglieder des Freundes- und Förderkreises verabschieden sich mit Wehmut und Dankbarkeit. Sie waren ein liebvoller Hausvater, stets zuvorkommend und hilfsbereit. Sie hatten immer ein offenes Ohr. Sie haben unsere Arbeit mit Ihren Ideen unterstützt“.

Beatrix Pfeifer, Abteilungsleiterin beim Caritasverband Freiburg-Stadt, erinnert sich noch gut an den Beginn der Zusammenarbeit mit Christoph Kreutz als Einrichtungsleiter: „Bei unserer ersten Begegnung, einer Hospitation, sind mir sofort Ihre Freundlichkeit, Ihre fachliche und soziale Kompetenz aufgefallen“, hob Beatrix Pfeifer hervor. Im Laufe der langjährigen Zusammenarbeit habe sie außerdem immer wieder festgestellt, dass er seine Ziele nicht aus den Augen verloren habe, das Wohl der Angehörigen stets im Blick behielt und ihn eine Engelsgeduld auszeichnete.

Im Anschluss an die Festreden boten Kolleginnen und Kollegen aus der Einrichtungsleiterrunde eine kurzweilige, szenische Darbietung. Anhand von Berufsalltagsgegenständen, wie einem Diktiergerät, Briefpapier und einem Telefon mit Wählscheibe fragten sich die Kollegen, wie viele Telefonate Kreutz in den drei Jahrzehnten wohl geführt, wie viele Begehungsprotokolle er in das Diktiergerät gesprochen oder wie viele Briefe er in der Zeit, bevor E-Mails zum Büro-Standard wurden, geschrieben habe. „Unzählige!“, lautete die stets einhellige Antwort aus dem Kollegium. Ein Nussknacker stand symbolisch für die unzähligen Nüsse, die Kreutz im Laufe seiner Berufslaufbahn knacken musste. Ein WLAN-Repeater symbolisierte seine Kompetenz, Netzwerke zu knüpfen. Und dass es im Laufe der Jahre unzählige Besprechungen mit Kaffee und Plätzchen gegeben haben muss, brachten die Kollegen mit einer Tüte Cantuccini, dem traditionellen italienischen Mandelgebäck, zum Ausdruck.

Sabrina Erler und Uwe Hammerstein, die Heimbeiräte des Hauses Ulrika, überreichten Kreutz eine Briefkastentruhe gefüllt mit selbst gestalteten Postkarten in der Hoffnung auf einen Postkartengruß aus dem Ruhestand.

Die letzten Worte hatte Christoph Kreutz selbst. Sichtlich gerührt dankte er allen Beteiligten des Gottesdienstes und des Festaktes, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Caritasverbandes Egon Engler und den Vorständen Rainer Gantert und Frank Barrois für das entgegengebrachte Vertrauen, der politischen Gemeinde, die sich für Teilhabe einsetze. Außerdem richtete er seinen Dank an Kolleginnen und Kollegen aus Einrichtungen anderer Träger sowie den langjährigen Kollegen aus dem eigenen Hause, die ihm eine große Stütze waren. Ein großer Dank galt dabei auch der eigenen Familie, die ihm stets eine Kraftquelle gewesen sei und ihn getragen habe. „Nun ist es Zeit, Adieu zusagen“, schloss Kreutz seine Rede und erntete abschließend stehende Ovationen.

Freiburg, 24.05.2023

Redaktion: Nora Kelm
Fotos: Carolin Helmle